Fachwissen
So überprüfen Sie den Wasserdruck
Wenn es aus dem Duschkopf nur tröpfelt, die Rohrleitungen störende Geräusche erzeugen, Spül- und Waschmaschine nicht gleichzeitig laufen können oder die Toilette zu lange spült, ist der Wasserdruck wahrscheinlich zu niedrig und/oder schwankt.
Hier finden Sie Erläuterungen dazu, wie Sie Wasserdruck und Wasserdurchfluss zu Hause überprüfen und eventuell mit einigen einfachen Reparaturen selbst verbessern können.
Was ist niedriger Wasserdruck und wie kann der Wasserdruck zu Hause gemessen werden?
Wenn der Wasserdruck im Haus niedrig ist oder schwankt, müssen Sie zunächst die Ursache finden, bevor Sie womöglich neue Rohre und Pumpen einbauen. In den meisten Fällen gibt es viele mögliche Ursachen dafür, dass etwas in Ihrem Haus nicht so gut funktioniert, wie es sollte – und viele einfache Lösungen.
Was ist niedriger Wasserdruck?
Niedriger Wasserdruck bedeutet, dass der Wasserdurchfluss durch Rohre zu gering, langsam und ineffizient ist, was sich auf Wasserhähne und Armaturen im Haus auswirkt. Dadurch werden das tägliche Duschen und Geschirrspülen weniger angenehm und auch Geräte wie Wasch- und Geschirrspülmaschinen können nicht so effektiv genutzt werden.
Was verursacht einen niedrigen Wasserdruck?
Der Wasserdruck kann in Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren, wie z. B. Ort, Tageszeit und Nähe zum Trinkwassernetz, stark variieren. In einem Haus oben am Hang ist der Wasserdruck wahrscheinlich niedriger, da das Wasser gegen die Schwerkraft zu Ihrem Haus gepumpt werden muss.
In einem weiter unten gelegenen Haus ist der Wasserdurchfluss dagegen wahrscheinlich stärker, da die Schwerkraft dazu beiträgt, das Wasser zu Ihrem Grundstück zu befördern. Auch zu Spitzenzeiten kann der Wasserdruck niedrig sein, zum Beispiel früh morgens oder abends, wenn viele Hausbesitzer ihren Garten bewässern.
Wie wird der Wasserdruck gemessen?
Der Wasserdruck in Ihrem Haus wird in bar gemessen, einer metrischen Einheit, die ungefähr 14,5 psi entspricht. Vereinfacht ausgedrückt, wird die Stärke des durch die Rohrleitungen fließenden Wassers in bar angegeben. Ein bar ist die Kraft, die benötigt wird, um Wasser auf eine Höhe von zehn Metern zu heben.
Was ist ein guter/normaler Wasserdruck?
In der Regel liegt der Wasserdruck in einem Wohnhaus zwischen 45 und 80 psi. Bei einem Wert unter 40 ist der Wasserdurchfluss aus den Wasserhähnen und Armaturen wahrscheinlich geringer. Ein Wert über 80 kann mit der Zeit Schäden an Geräten und Armaturen verursachen. Ein Wasserdruck von etwa 50 psi ist in der Regel geeignet, um einen ausreichenden Wasserdurchfluss in Ihrem Haus zu gewährleisten.
Doch nicht alle Häuser sind gleich und der benötigte Wasserdruck hängt von der Größe des Hauses, der Anzahl der Armaturen, dem jeweiligen Rohrleitungssystem und weiteren Faktoren ab.
Deshalb ist es wichtig zu wissen, wie der Wasserdruck im Haus überprüft und an die Bedürfnisse der Familie bei allen häuslichen Aktivitäten angepasst werden kann.
Wie prüfe ich den Wasserdruck?
Häufig ist ein niedriger Wasserdruck nicht auf den örtlichen Wasserversorger zurückzuführen, sondern auf das Haus selbst. Berichten Ihre Nachbarn von denselben Problemen? Melden alle Wasserverbraucher einen niedrigen Druck?
Wenn beide Fragen bejaht werden, ist das Problem wahrscheinlich auf die örtliche Wasserversorgung zurückzuführen. Wenn die Antwort Nein lautet, prüfen Sie Ihren Wasserdruck in vier einfachen Schritten:
- Besorgen Sie sich ein Manometer zum Messen des Wasserdrucks.
- Nehmen Sie am Außenzulaufhahn den Schlauch ab und schrauben Sie das Manometer auf den Stutzen. Achten Sie darauf, dass die Messanzeige des Manometers sichtbar ist.
- Öffnen Sie den Hahn und lesen Sie den Messwert ab. Jetzt wissen Sie, mit wie viel Druck Wasser in Ihr Haus kommt (von einer Wasserversorgungsanlage oder einem Brunnen).
- Notieren Sie den Messwert zu Vergleichszwecken, wenn Sie bei einer Änderung im Wasserdruck (niedriger oder höher) die Messung später einmal wiederholen.
Mit einem Manometer können Sie nicht nur den Druck prüfen, sondern auch Lecks in den Rohrleitungen im Haus ausfindig machen.
Sie können Dichtheitsprüfungen durchführen, indem Sie alle Hähne (auch die aller Wasserverbraucher wie Geschirrspüler und Waschmaschinen) und den Hauptwasserzulauf zum Haus schließen. Wenn der Druck eine Stunde lang konstant bleibt, gibt es in den Rohrleitungen im Haus wahrscheinlich kein Leck. Sinkt der Druck um mehr als 3 psi, ist eventuell ein Leck vorhanden. Wenden Sie sich in diesem Fall an einen Installateur.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Wasserdurchflussprüfung
Sie können auch den Wasserdurchfluss prüfen und mit einem Taschenrechner den Durchfluss in nur sechs Sekunden ermitteln:
- Legen Sie die benötigte Ausrüstung bereit: einen 1- oder 2-Liter-Behälter, eine Stoppuhr und einen Taschenrechner.
- Stellen Sie den Behälter unter die Armatur oder den Duschkopf und drehen Sie den Hahn sechs Sekunden lang auf.
- Berechnen Sie die Liter pro Minute. Multiplizieren Sie die Wassermenge im Behälter (in Liter) mit 10. Daraus ergibt sich der Durchfluss (z. B. 0,7 Liter x 10 = 7 Liter pro Minute).
Bei einem Durchfluss von weniger als 10 Litern pro Minute ist der Druck niedrig. Bei 10-15 Litern ist der Druck akzeptabel, aber verbesserungsfähig. Bei 15 Litern ist der Druck absolut in Ordnung.
Schnelle Abhilfe bei niedrigem Wasserdruck
Ein niedriger Wasserdruck im Haus ist kein Grund zur Sorge. Zunächst einmal kann ein niedriger Wasserdruck mehrere Gründe haben: von Kalkablagerungen in Ihrem Warmwasserbereiter bis zu übermäßig vielen Bögen in den Rohrleitungen. Im Folgenden finden Sie einige einfache Lösungen, mit denen Sie den Wasserdruck im Haus erhöhen können.
1: Überprüfen Sie das Absperrventil
Das Absperrventil regelt, wie viel Wasser vom Ventil am Wasserzähler kommt. Es kann sich an einer von mehreren Stellen befinden. Prüfen Sie, ob das Absperrventil ordnungsgemäß geöffnet ist.
2: Verstopfte Perlatoren, Duschköpfe oder Rohre
Wann haben Sie den Duschkopf oder die Armaturen das letzte Mal gründlich gereinigt? Ablagerungen können dazu führen, dass sie nicht wie erwartet funktionieren. Überprüfen Sie auch die Rohre, insbesondere wenn diese über 20 (Stahl), 40 (Messing) oder 50 Jahre (Kupfer) alt sind.
3: Versteckte Lecks
Wenn Sie vermuten, dass ein Leck vorliegt, überprüfen Sie Ihren Warmwasserbereiter, alle eventuell vorhandenen Schläuche und jedes Ventil unter jedem Waschbecken. Unter Umständen leckt auch eine Rohrleitung in einer Wand, weil sie einmal eingefroren war. Sie können auch alle Wasserverbraucher gleichzeitig abschalten und dann den Wasserzähler überprüfen. Zeigt der Zähler an, dass noch Wasser verwendet wird, ist dies ein weiterer Hinweis auf Lecks. In jedem Fall empfehlen wir Ihnen, einen Installateur hinzuzuziehen.