Wie man Rückstau bei Abwasseranwendungen verhindert

In diesem Modul erhalten Sie eine Einführung in die verschiedenen Methoden zum Schutz bei Rückstau.

Bei einem Abwasserrückstau in der Kanalisation wird Abwasser aus der Kanalisation zurück ins Untergeschoss eines Gebäudes gedrückt und überflutet dieses. Seit einigen Jahren kommt es infolge des Klimawandels zu Starkregenereignissen, die weltweit kleinere oder größere Überflutungen verursachen.

Viele der damit einhergehenden Probleme hätten sich durch eine adäquate Instandhaltung der Kanalisation bzw. durch den Einbau von Rückstausicherungen vermeiden lassen.

Drei Faktoren im Zusammenhang mit Regen verursachen Rückstauprobleme: Erstens kommt es jetzt viel häufiger zu Starkregen als vor Beginn des Klimawandels.

Zweitens, die Dauer und Intensität der Niederschläge haben zugenommen. Und drittens, der Abflusskoeffizient von Regeneinzugsgebieten hat sich vergrößert, weil mehr Flächen als früher versiegelt sind.

Diese drei Faktoren zusammen erhöhen die Gefahr von Überflutungen und Rückstaus. Kanalisationen weltweit kranken an zahlreichen Problemen. Beispiele sind: Eingestürzte Abwasserkanäle – ein Problem in Städten, in denen alte Abwasserkanäle nicht erneuert werden oder die Abwasserkanäle steigenden  Verkehrslasten ausgesetzt sind.

Verstopfte Abwasserkanäle – ein Problem, das beispielsweise von Baumwurzeln, Fett, Öl, Zellstoffprodukten, Papier und eingespülten Sedimenten oder Schlamm von der Straße verursacht wird. Störungen an Geräten/Anlagen, beispielsweise Ausfall einer Pumpstation.

Die Risiken und möglichen Kosten von Rückstaus oder Überflutungen sind erheblich und schwerwiegend. Und da sich Niederschläge kurz- und langfristig nur äußerst schwer vorhersagen lassen, ist der richtige Weg für einen beratenden Ingenieur, bei der Planung der Kanalisation für ein Gebäude alle erdenklichen Maßnahmen zu treffen, um das Gebäude gegen Rückstau zu schützen.

In den meisten Ländern liegt die wirt- schaftliche Verantwortung bei Überflutungen allein beim Bauherrn und den Gebäudeplanern. Man hat also allen Grund, sich über die Methoden zum Schutz vor Rückstau zu informieren.

Rückstauventile gibt es in mechanischer und elektrischer Ausführung. Mechanische Rückstauventile arbeiten mit einem Schwimmer, der die Rohrleitung bei einem Rückstau sperrt. Elektrische Rückstauventile sind mit einer Sensorelektrode ausgestattet, die einen Wasserrückstau erkennt.

Daraufhin schließt ein Elektromotor die Klappe. Des Weiteren gibt es Pumpstationen. Pumpstationen können anstelle von Ventilen zum Überflutungsschutz eingesetzt werden. Dabei sollte der höchste geometrische Punkt der Druckleitung oberhalb der Rückstauebene liegen, die für den Bereich ermittelt wurde und die oft auf Boden- oder Straßenniveau liegt.

Bei einer Druckentwässerungsanlage kann die Druckleitung ohne weitere Vorsichtsmaßnahmen angeschlossen werden. Der einzige echte Nachteil einer Pumpstation besteht darin, dass sie außerhalb des Gebäudes und verhältnismäßig tief im Boden eingebaut werden muss.

Das kann die Bauphase verlängern und die Investitionskosten steigern. Zudem gibt es noch Hebeanlagen Kombination von Pumpenanlage und Überflutungsschutz, die ideale Lösung. Hebeanlagen werden im Gebäudeinneren verbaut und in der Regel komplett vormontiert geliefert.

Damit sind sie einfach zu installieren und für Wartungszwecke zugänglich, bieten dank ihrer Konstruktion einen maximalen Rück- stau- und Überflutungsschutz und sind ideal zum Schutz elektrischer und anderer hochwertiger Ausstattung im Untergeschoss. 

Kursübersicht

Module
Module: 4
Dauer
Dauer: 12 Minuten
Schwierigkeitsgrad
Schwierigkeitsgrad: Mittel