Referenz
Grundfos Pumpentechnik verringert den CO2-Ausstoss
ELSA setzt auf Energiereduktion in der Milch- und Käseproduktion
Das Unternehmen ELSA gehört zur ELSA-MIFROMA Gruppe, die wiederum einen wichtigen Baustein der M-Industrie (MIGROS-Gruppe) bildet. ELSA ist Schweizer Marktführerin in der Milch- und Käseproduktion. Mit 600 Beschäftigten und einer Verarbeitungskapazität von 270 Mio. kg Milch/anno gehört die Gruppe aber auch auf europäischer Ebene zur absoluten Spitze. Zum vielfältigen Sortiment von über 550 verschiedenen Produkten gehören Milch, Joghurt, Joghurtgetränke, Desserts, Frischkäse aber auch Saucen und Fleischersatzprodukte.
Eines der ambitionierten Nachhaltigkeitsziele ist es, den CO2-Ausstoss bis 2020 um 20% zu reduzieren und bis 2040 nur noch auf erneuerbare Energien zu setzen. Die Idee der Nachhaltigkeit führt wie ein roter Faden durch alle Produktionsbereiche.
Beschickung der Heizkessel mit Kesselspeisewasser
Kesselspeisewasser wird nicht nur in der Lebensmittelindustrie zur Dampferzeugung genutzt. Die für den Kesselbetrieb schädlichen Wasserbestandteile – wie z.B. Salze – müssen separiert und gelöst werden. Die verfahrenstechnischen Anforderungen sind im Regelfall höher als bei der Trinkwasseraufbereitung.
In Estavayer-le-Lac wird das Gemeindewasser als Produktionsgrundlage für Kesselwasser genutzt. Nach den angesprochenen Verfahrensschritten fördern zwei Hydro MPC Druckerhöhungsanlagen (DEA) das konditionierte Wasser in zwei Heizkessel, welche die liebevollen Namen „Evelyne” und „Catherine” tragen.
Die DEA bestehen aus je zwei CRN15-14 (15 kW) und einen externen Frequenzumrichter. Die Hochdruckkreiselpumpen der Baureihe CRN verfügen über eine ausgereifte Technik, hochwertige Werkstoffe und verschleissarme Lager. Durch die Verwendung eines schwimmenden Dichtungsringes werden interne Leckverluste auf ein Minimum reduziert. Alle medienberührenden Bauteile sind in Edelstahl (EN 1.4401) hergestellt. Der Wirkungsgrad der Pumpenhydraulik liegt bei bemerkenswerten 82%. Die Energiesparmotoren der Klasse IE4 geben in der Gesamtheit ein Höchstmass an Energieeffizienz.
Nach der Wasseraufbereitung fördern die DEA das benötigte Kesselwasser in die Speisewasserkessel. Bei erhöhtem Bedarf schaltet sich die zweite Pumpe kaskadenförmig zu. Die Steuerung sorgt dafür, dass alle Pumpen gleichmässig belastet werden. Die Regulierung erfolgt über den vorgegebenen Druck. Das Kondensatwasser aus den Heizkesseln wird in einem Tank gesammelt. Bei Bedarf wird es wieder in die Druckkessel eingespeist oder über ärmetauscher für die Heisswasserproduktion genutzt. Angeschlossen ist das System an die Gebäudeleittechnik. Auf diese Weise geht kaum Energie verloren. Für die Rückführung des ca. 95° bis 105°C heissen Kondensatwassers sorgen zwei CRIE3-5 mit Air cooled Top. Sie unterscheiden sich von den CRVarianten dadurch, dass sie komplett aus Edelstahl (EN1.4301) hergestellt wurden.
Kühlwasser für die Milchproduktion
Für die Milchaufbereitung wird zur Kühlung der Anlagen 2°C kaltes „Eiswasser” benötigt. Aus einem Vorlagebehälter wird das Medium mit einem Druck von 3 bar in die Kühlung abgegeben. Der Bedarf liegt bei ca. 1.000 m³/h.
Nach der Kühlphase wird das Wasser mit einer Temperatur von 8° C abgeleitet und nach einer Rückkühlung auf 3° C wieder in den Vorlagebehälter eingespeist. Das Kühlwasser wird also im Kreislauf gefahren.
Für die Einspeisung und Rückführung kommen Grundfos NK 150-315 Normpumpen zum Einsatz. Die Pumpen verfügen über eine externe Frequenzregelung und arbeitet nach einem vorgegebenen Solldruck. Für diesen Einsatz ist eine Normpumpe eine massgeschneiderte Lösung. Sie ist einstufig, normalsaugend mit Spiralgehäuse in Prozessbauweise. Die Hauptabmessungen entsprechen der DIN EN733. In dieser Ausführung besteht das Gehäuse aus kataphoretisch beschichtetem Grauguss nach EN-GJL-250 bzw.
Edelstahlguss 1.4408. Die NK-Pumpen verfügen über ein Ausbaustück für Wartungsarbeiten. Diese können ohne Motordemontage durchgeführt werden.
Alle Normpumpen arbeiten energieeffizient und leisten so einen Beitrag zur CO2-Einsparung.
Wärmerückgewinnung? Ja danke!
Eine der grössten Energieeinsparpotentiale ist die Vermeidung von Wärmeverlusten. In vielen Produktionsabschnitten werden Aggregate eingesetzt, die gekühlt werden müssen. Dabei entsteht Abwärme, die leider noch zu häufig nicht genutzt wird.
Das es auch anders geht zeigt ein weiteres Beispiel bei ELSA.
In der Produktion sind verschiedene Kompressoren zur Erzeugung von Druckluft eingesetzt. Diese müssen gekühlt werden. Das geschieht mit dem Gemeindewasser mit einer Durchschnittstemperatur von 12° C.
Die zu kühlenden Kompressoren haben eine Leistung von je 160 bis 250 kW. Das Kühlwasser wird durch diesen Prozess in zwei verschiedenen Schritten von 12°C auf 28°C (und letztlich auf 80°C) über Wärmetauscher aufgeheizt. Das so gewonnene Brauchwasser wird u.a. in drei ca. 7.000 Liter fassende Speicherbecken gefördert und steht dann für verschiedene Einsatzzwecke zur Verfügung: zum Beispiel als Waschwasser für die Gebäudereinigung oder für Säuberungsarbeiten.
Für die verschiedenen Arbeitsschritte wird eine entsprechende Pumpentechnik benötigt. Ideal für solche Einsatzfälle sind Trockenläuferpumpen der Baureihe TPE. Für die Brauchwassergewinnung werden bei ELSA meist TPE3 65-80 eingesetzt. Das Aggregat ist sehr gut zum Umwälzen von erwärmtem Brauchwasser geeignet.
Die einstufige Spiralpumpe mit gegenüberliegenden Saug- und Druckstutzen ist in Inline-Bauweise konzipiert.
Saug- und Druckstutzen haben gleiche Durchmesser. Auch die TPE ist nach dem „TOP-PULL-OUT”-Prinzip konstruiert. Der Pumpenkopf kann für Instandsetzungsoder Wartungsarbeiten abgenommen werden. Das Gehäuse muss nicht demontiert werden und bleibt mit der Verrohrung verbunden. Zur Drehzahlregelung verfügt der Motor über einen Frequenzumrichter und PI-Regler.
Die elektronische Drehzahlregelung ermöglicht eine kontinuierliche Anpassung der Motordrehzahl an den aktuellen Bedarf.
Effiziente Pumpentechnik ist auch Klimaschutz
Drei verschiedene Pumpenvarianten – ein Ziel: Energieeinsparung.
Das ist im Sinne der Nachhaltigkeitspolitik von ELSA.
Die Unternehmensgruppe strebt dabei nicht das kurzfristige Maximum an, sondern das langfristige Optimum.
Die längerfristigen, ambitionierten Ziele, z. B. die deutliche Reduzierung von CO2-Werten werden schrittweise und konsequent angegangen. Eine kontinuierliche Verbesserung der Arbeitsabläufe und eine effektive Energieausnutzung sind im Sinne eines systematischen Nachhaltigkeitsmanagements nach ISO 14001.